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“Der Klang des Inneren” Konzert mit Jui-Lan Huang und Fresco Quartett

“Schönheit ist etwas Herrliches und Eigenartiges, das der Künstler aus dem Chaos der Welt in seiner Seelenqual bildet.”

William Somerset Maugham

Wenn Zeiten des Chaos herrschen, kann man um so mehr in der inneren Welt suchen und Kraft daraus schöpfen. Mit diesem Frühsommerkonzert wollen die Künstler*innen des Abends Hoffnung wecken und eine positive Wirkung auf die heutige Gesellschaft und den Frieden in der Welt bewirken. Sie untersuchen dabei wie Komponist*innen negative Empfindungen über Musik transformierten. Es sind Reflexionen aus Vergangenheit und Gegenwart, einer zeitlosen inneren Reise.

Brahms Streichquartette stehen sowohl in der Tradition der großen Vorbilder Haydn und Beethoven, waren aber darüber hinaus durch ihre entwickelnde Variation wegweisend für viele Komponist*innen des 20. Jahrhunderts. Während Brahms 1873 als Interpret und Komponist bereits höchst erfolgreich war, kämpfte er besonders darum, seine inneren Klangvisionen für seine Streichquartette gebührend auf Papier zu bringen, so schrieb er nach eigenen Angaben zuvor bereits zwanzig unveröffentlichte Werke für diese Besetzung. Die engen motivischen Bezüge und kompakte Satztechnik, die zum intensiven Lauschen einladen, ohne die emotionale Gesanglichkeit der Romantik missen zu lassen, beeindrucken das Publikum über die Zeiten hinaus.

Um soziales Bewusstsein auch im Kontext der Gender & Diversity Thematik zu fördern, präsentieren die Musiker*innen Maria Salomon und ihr Auftragswerk “Im Inneren der Erde” , welches in diesem Konzert uraufgeführt wird. Das Werk spiegelt den inneren Monolog der Komponistin während der Pandemie. Dazu schreibt sie: “Wie innen, so außen”, besagt ein altes mystisches Gesetz: Erdung, Schutz und Halt im Inneren finden, es aber auch unter der Erdoberfläche brodeln hören, das Innere nach außen kehren, um dann doch wieder vor der Welt Zuflucht bei der Erde zu suchen. Die Komposition setzt sich mit dem Spannungsfeld von inneren und äußeren Ereignissen auseinander, inspiriert von einem Aufenthalt auf der Vulkaninsel Lanzarote.“

Mit kraftvollen Akkorden eröffnet Chopins erstes Klavierkonzert das pathetisch-strenge Hauptthema, das zu innerem Kampf aufruft. Es folgt ein lyrisches Seitenthema der Entspannung. Nach dem Wechselbad von seufzender Tristesse und einem sich daraus entwickelndem, positiven Aufschwung des ersten Satzes, glänzt der zweite Satz mit improvisierendem, silbernen Ton, der sich in einer Trance auflöst. Dazu äussert sich Chopin selbst in einem Brief:  “Es ist eine Art Romanze, ruhig und melancholisch. Es soll den Eindruck eines liebevollen Rückblicks erwecken, eines Rückblicks auf eine Stätte, die in uns tausend süße Erinnerungen wachruft. Es ist wie eine Träumerei in einer schönen, mondbeglänzten Frühlingsnacht.” Das finale Rondo bricht dann mit heiteren Melodien aus dem Traumland auf, und nimmt das Publikum unter dem Rhythmus eines polnischen Volkstanzes mit wiederkehrenden, temperamentvollen Schwüngen mit bis hin zu einem abschließenden ekstatischen Triumph, welcher den Abend beendet. 

Programm

Maria Salamon  Streichquartett Nr. 1 in e-moll “Im Inneren der Erde” – Uraufführung

Johannes Brahms  Streichquartett Nr. 2 in a-Moll, Op. 51, Nr. 2

Frédéric Chopin  Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll Op. 11 (Fassung für Klavier und Streichquartett)

Violine I : Leslie Wan-Yu Chou
Violine II : I-Ping Cheng
Bratsche : Hanga Fehér
Violoncello : Stefan Teufert
Klavier : Jui-Lan Huang 

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